Bemessung von Mauerwerk aus Porenbeton

Die Bemessung von Mauerwerk erfolgt nach der DIN EN 1996/NA auf Grundlage des Teilsicherheitskonzeptes (semiprobabilistisches Sicherheitskonzept). Hierfür stehen in dieser Norm ein vereinfachtes und ein genaueres Verfahren zur Verfügung. Was bei der Bemessung von Mauerwerksbauteilen aus Porenbeton dabei zu beachten ist, stellt ausführlich das Kapitel „Berechnung“ des Porenbeton-Handbuches vom Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. dar. Porenbeton-Handbuch, 7. Auflage 2018 - Kapitel 4 „Berechnung“ ansehen   Berechnungshilfe zur Bemessung von Porenbetonmauerwerk unter Berücksichtigung von Erdbebenlasten nach DIN 4149 Mit der Software MINEA der SDA-engineering GmbH können die Standsicherheitsnachweise von Mauerwerksbauten aus Porenbeton unter Vertikallasten und Horizontallasten aus Erdbeben und Wind schnell und effektiv durchgeführt werden. Durch eine integrierte Datenbankstruktur können alle Porenbetonprodukte nach DIN EN 1996 + NA (EC 6) inkl. Zulassungsprodukte in der Berechnung verwendet werden. Die Berechnung erfolgt in MINEA, je nach Anforderungen des konkreten Objektes anhand einer zwei- oder dreidimensionalen Modellierung des Tragwerks. Das Programm sowie die entsprechende Datenbank für Zulassungsprodukte kann über den nachstehenden Link der SDA-engineering GmbH bezogen werden. www.minea-design.com

Der Eurocode 6 wurde 2014 in die Musterliste der Technischen Baubestimmungen (ML TB) aufgenommen. Die Einführung in den einzelnen Bundesländern in die Regelungen ihrer Landeslisten ist erfolgt. Die Mauerwerksnorm Eurocode 6 ist ebenfalls Inhalt der zum 31. August 2017 veröffentlichten Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB). Der Porenbeton-BERICHT 14 „Mauerwerk aus Porenbeton – Beispiele zur Bemessung nach Eurocode 6“, herausgegeben vom Bundesverband Porenbetonindustrie e.V., erläutert ausführlich die neuen Bemessungsregeln des EC 6. Resultierend aus der normativen Änderung des Nationalen Anhangs zum EC 6 (DIN EN 1996) wurden im Jahr 2014 Änderungen in der Bemessung einzelner Bauteile vorgenommen und der Porenbeton-BERICHT 14 (6. Auflage, August 2012) vom Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. entsprechend aktualisiert. Alle im Porenbeton-BERICHT 14 für die Beispielbemessung nach Eurocode 6 verwendeten Mauerwerkskonstruktionen entstammen bereits ausgeführten Bauvorhaben. Dem üblichen Berechnungsalgorithmus folgend, ist jeder Bemessungsschritt mit einem Verweis auf die zugehörigen Abschnitte der DIN EN 1996 und die verbundenen Nationalen Anhängen versehen. Dabei haben die Autoren, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Jäger und Dr.-Ing. Frank Steinigen, Bemessungen für in Verbindung mit gemauerten Konstruktionen erforderliche Stahlbetonbalken nicht ausgeklammert und auch für diese die Anwendung der neuen Stahlbetonnorm EC 2 (DIN EN 1992) erläutert. Der Porenbeton-BERICHT 14 in der überarbeitet Fassung 2014 steht kostenlos als Download-PDF zur Verfügung, als Printversion kann er gegen eine Schutzgebühr von 6,00 € inkl. Versandgebühr beim Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. bestellt werden. Bestellformular Publikationen Porenbeton-BERICHT 14 (EC 6), 201 Seiten, 3,2 MB als PDF ansehen

Um eine schnelle und effiziente Nachweisführung bei der Planung von Mauerwerksbauteilen aus Porenbeton erstellen zu können, wurden im Auftrag des Bundesverbandes Porenbetonindustrie e.V. „Tragfähigkeitstafeln für die Bemessung von Außen- und Innenwänden aus Porenbetonsteinen der Steindruckfestigkeitsklassen 2 bis 8 nach dem vereinfachten Nachweisverfahren der DIN EN 1996-3/NA“ von Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner, TU Darmstadt erstellt (Stellungnahme Az 15 0177 vom 01.11.2015). In den Tafeln werden auf Grundlage des vereinfachten Nachweisverfahrens ermittelte Tragfähigkeitswerte für zweiseitig gehaltene Mauerwerkswände aus Porenbetonsteinen (t = 11,5 cm; 15,0 cm; 17,5 cm; 20,0 cm; 24,0 cm; 30,0 cm; 36,5 cm; 42,5 cm; 48,0 cm) angegeben. Da die maßgebende Nachweisstelle an Wandkopf, Wandmitte oder Wandfuß vorliegen kann, die Wandtragfähigkeit nRd jedoch am Wandkopf angegeben wird, ist bei den maßgebenden Nachweisstellen Wandhöhenmitte und -fuß das Eigengewicht der Wand vom Bemessungswert der Wandtragfähigkeit in den Tafeln bereits entsprechend subtrahiert. Da am Markt jede Steindruckfestigkeitsklasse in verschiedenen Rohdichteklassen vorhanden ist, wird auf der sicheren Seite liegend jeweils pro Steindruckfestigkeitsklasse die größte vorhandene Rohdichteklasse verwendet und die entsprechende Wichte des Mauerwerks nach DIN EN 1991-1-1/NA angesetzt. Für das Eigengewicht wird ein Teilsicherheitsbeiwert von γG = 1,35 angesetzt. Tragfähigkeitstafel „Steindruckfestigkeitsklasse 2“ als PDF ansehen Tragfähigkeitstafel „Steindruckfestigkeitsklasse 4“ als PDF ansehen Tragfähigkeitstafel „Steindruckfestigkeitsklasse 6“ als PDF ansehen Tragfähigkeitstafel „Steindruckfestigkeitsklasse 8“ als PDF ansehen

Flachstürze sind Fertigstürze aus bewehrtem Porenbeton P 4,4 mit einer Höhe von 124 mm und sind in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung Z-17.1-634 geregelt. Durch die niedrige Höhe haben Flachstürze, die über Tür- und Fensteröffnungen eingebaut werden, ein sehr geringes Verarbeitungsgewicht. Die Tragwirkung des Sturzsystems wird durch eine 125 bis 750 mm hohe Übermauerung des Flachsturzes mit Porenbeton-Mauersteinen und/oder einer Massivdecke erreicht. Die Höhe der Übermauerung bestimmt die Tragfähigkeit des Sturzes. Bei der Bemessung ist zu berücksichtigen, dass die Auflagerlänge an beiden Enden des Sturzes durch Nachweise der Verankerung und Tragfähigkeit des Auflagers erbracht werden. Dabei muss die Auflagerlänge jedoch mindestens 115 mm betragen. Die aufnehmbare Gesamtlast kann einer Typenstatik entnommen werden (Landeshauptstadt Hannover: Bescheid zur Typenprüfung in statischer Hinsicht, Porenbeton-Flachstürze mit Zuggurt Typ A nach bauaufsichtlicher Zulassung Z-17.1-634). Zulassung: Porenbeton-Flachstürze Z-17.1-634 Flachstürze, 24 Seiten 6,4 MB als PDF ansehen Typenstatik: Maßgebliche maximale Belastung von Porenbeton-Flachstürzen Maximale Belastung von Porenbeton-Flachstürzen gemäß Typenstatik, 1 Seite 0,7 MB als PDF ansehen

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Technische Daten & Publikationen zum Baustoff Porenbeton

Um Planern und Architekten einen praxisorientierten Überblick über die bauphysikalisch und bemessungstechnisch relevantesten Informationen von Porenbeton im modernen Mauerwerksbau zu geben, hat der Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. die Broschüre „Bautechnische Daten I Mauerwerksprodukte aus Porenbeton“ erstellt. In der Broschüre werden neben einer Zusammenfassung der maßgebenden Normen, Verordnungen und Bestimmungen tabellarisch die anwendungsüblichen Steindruckfestigkeits- und Rohdichteklassen sowie Abmessungen von Porenbetonsteinen und Porenbeton-Ergänzungsprodukten mit Bezug auf die Produktsortimente der Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Porenbetonindustrie e.V. aufgeführt. Zudem werden die für die Statik wichtigsten Daten wie Eigenlasten, Mauerwerksdruckfestigkeiten, Tragfähigkeitstafeln, Belastung von Flachstürzen und zulässige Wandlängen nicht tragender innerer Trennwände dargestellt. Für die bauphysikalische Nachweisführung stehen für den Wärmeschutz der Wärmedurchgangskoeffizient von Außenwänden, für den Schallschutz das bewertete Direkt-Schalldämm-Maß von einschaligen Innen- und Außenwänden und für den Brandschutz die Mindestdicken bzw. -längen von einschaligen Wänden sowie die Mindestwanddicken von Brandwänden zur Verfügung. “Bautechnische Daten I Mauerwerksprodukte aus Porenbeton“ als PDF ansehen

Nach der allgemeinen bauaufsichtlichen Einführung des Eurocode 6 (EC 6) durch die Fachkommission Bautechnik im Jahr 2015 haben inzwischen alle einzelnen Bundesländer die Regelungen in ihre Landeslisten integriert. Das gilt auch für den baulichen Brandschutz, der mit der neuen DIN 4102-4 vervollständigt und eingeführt wurde. Mit Wänden aus Porenbeton fällt Brandschutz optimal aus. Bislang war der Brandschutz von Bauteilen allein in der DIN 4102-4 geregelt. Die neue DIN 4102-4:2016-05 ergänzt das brandschutztechnische Nachweiskonzept. Die Bemessung der Feuerwiderstandsfähigkeit tragender Bauteile erfolgt grundsätzlich mit den bereits eingeführten, baustoffbezogenen europäischen Bemessungsnormen (Eurocodes). Für Mauerwerk – so auch für Porenbetonmauerwerk – regelt das die DIN EN 1996-1-2 in Verbindung mit dem dazugehörigen Nationalen Anhang. Ergänzend enthält die neue DIN 4102-4 Anwendungs- und Ausführungsregelungen. Dazu kommen Angaben zur Feuerwiderstandsfähigkeit derjenigen tragenden Bauteile, für die Eurocodes keine Bemessungsregelungen aufweisen und die weiterhin nach DIN 4102-2 und DIN 4102-3 klassifiziert werden. Klassifizierung nach Eurocode 6 Der Eurocode 6 kann inklusive der Tragwerksbemessung für den Brandfall in der Praxis komplett eingesetzt werden. Teil 1-2 mit dem dazugehörigen Nationalen Anhang gilt in Verbindung mit den Normen DIN EN 1996-1-1, DIN EN 1996-2 und DIN EN 1996-3 und darf nur für Bauteile angewendet werden, die nach Eurocode 6 bemessen (kalte Bemessung) und ausgeführt sind. Trotz der Umstellung auf das europäische Konzept mit neuen Bezeichnungen für Feuerwiderstandsklassen (R, REI, EI, REI-M, EI-M) sind die aus der alten DIN 4102-4 bekannten Tabellen zur Ermittlung der erforderlichen Mindestwanddicken erhalten geblieben. Damit kann der in der Praxis bewährte einfache tabellarische Nachweis auch weiterhin erfolgen. Die Norm DIN EN 1996-1-2/NA enthält für Mauerwerk aus genormten Steinen die aus DIN 4102-4 tabellierten Werte für: nicht tragende Wände tragende raumabschließende Wände tragende nicht raumabschließende Wände tragende Pfeiler Brandwände Diese sind jedoch anders als bisher in DIN 4102-4 nach Steinarten sortiert. So finden sich dort u. a. eigene Tabellen für Porenbetonmauerwerk. Die darin angegebenen Wanddicken für das Erreichen der jeweiligen Feuerwiderstandsklasse sind einzuhalten. Werte für Wände mit beidseitigem Putz nach Abschnitt 4.2 der DIN EN 1996-1-2 sind in den Tabellen in Klammern angegeben. Für tragende Wände ist zu beachten, dass ein neuer Ausnutzungsfaktor α6,fi definiert wurde, der sich an der Systematik der bisherigen Ausnutzungsfaktoren α2 gemäß DIN 4102-4 orientiert. Dieser neue Faktor wurde erforderlich, da die überwiegende Anzahl der bisherigen in die Tabellenwerte eingeflossenen Brandversuche mit den Belastungen aus der kalten Bemessung nach DIN 1053-1 (altes Bemessungskonzept) durchgeführt wurde. Der neu definierte Ausnutzungsfaktor berücksichtigt, dass die maximal zulässigen Normalkräfte nach DIN EN 1996 anders (größer oder kleiner) als die bisherigen Werte nach DIN 1053 sein können. Das wird durch die geänderte Knickformel und den Verhältniswert zwischen den neu festgelegten charakteristischen Mauerwerkdruckfestigkeiten fk und den bisherigen Grundwerten der zulässigen Druckspannung σ0 verursacht. Klassifizierung nach DIN 4102-4 Ergänzend zum Eurocode 6 Teil 1-2 enthält die neue DIN 4102-4:2016-05 Anwendungs- und Ausführungsregelungen. Im Abschnitt 9 der Norm wurden die bereits in der alten Fassung enthaltenen bekannten und brandschutztechnisch zu berücksichtigenden Anschlussdetails (Wand-Decke, Wand-Wand) für Mauerwerkskonstruktionen übernommen – ergänzt um neuere, nachgewiesene Anschlussmöglichkeiten. Zudem werden Aussagen zur Feuerwiderstandsfähigkeit derjenigen Bauteile getroffen, für die Eurocodes keine Bemessungsregelungen bieten. Für Porenbetonmauerwerk sind das Angaben zu den Mindestwanddicken von nicht tragenden Wänden aus Porenbeton-Bauplatten und -Planbauplatten nach DIN 4166. Enthalten sind in der Tabelle 9.1, Zeile 1 die Werte, die bereits Inhalt der alten Norm waren, d. h. eine 7,5 cm dicke, nicht tragende Wand aus Porenbeton-Planbauplatten kann bereits als F 90 klassifiziert werden. Darüber hinaus sind in Tabelle 9.5 die zu wählenden Mindestwanddicken für bewehrte, steinhohe Porenbetonstürze nach DIN 4223 sowie für Porenbeton-U-Schalen zu finden. Klassifizierung nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung Die brandschutztechnischen Angaben für Mauerwerk nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung des DIBt erfolgen weiterhin in der jeweiligen Zulassung. In den meisten Fällen nehmen diese ebenfalls Bezug auf die Klassifizierung nach Eurocode 6 Teil 1-2. Ausgenommen ist die Zulassung für Porenbeton-Flachstürze, die nicht Inhalt des Eurocode 6 ist. Hier sind die brandschutztechnischen Regelungen, z. B. zu Mindestwanddicken, direkt aus der Zulassung zu entnehmen. Porenbetonmauerwerk hält Feuer stand Die Produktpalette der Hersteller für Porenbetonsteine reicht von Plansteinen über Planelemente, Planbauplatten, Fenster- und Türstürze bis hin zu U-Schalen. Entsprechend der europäischen Baustoffnorm DIN EN 771-4 ist Porenbeton der Baustoffklasse A1 zuzuordnen, d. h. er ist nicht brennbar. Außerdem besitzt Porenbeton den Vorzug, im Brand keinen Rauch und keine toxischen Gase zu bilden. Porenbeton zeigt bei intensiver Brandeinwirkung keinerlei Abplatzungen oder Rissbildungen mit Feueraustritt, d. h. auch in dieser Hinsicht ist das Material anderen Baustoffen überlegen. Durch die hohe Maßgenauigkeit der Bauteile sind feuerbeständige Anschlüsse bzw. Fugenausbildungen leicht realisierbar. Brandwände aus Porenbeton verhindern Brandausbreitung Brandwände sind nach den Bauordnungen der Länder Wände zur Trennung oder Abgrenzung von Brandabschnitten. Sie sind dazu bestimmt, die Ausbreitung von Feuer und Rauch auf andere Gebäude oder Gebäudeabschnitte zu verhindern. Ab einer Dicke von 24 cm gilt eine Mauerwerkswand aus Porenbeton-Plansteinen der Festigkeitsklasse 2 und Rohdichteklasse 0,4 schon als Brandwand. Brandwände sollen einen hohen Wärmedurchgang zu der dem Brand abgewandten Seite verhindern, um Folgeschäden in den nicht unmittelbar betroffenen Bereichen zu vermeiden. Bei Brandwänden aus Porenbeton werden selbst nach mehrstündigen Bränden nicht mehr als 50 °C auf der brandabgewandten Wandseite gemessen. Ausschlaggebend dafür sind die wärmeisolierende Porenstruktur und die günstige mineralische Zusammensetzung des Wandbaustoffes. Viele Baustoffe verändern unter dem Einfluss hoher Temperaturen ihre Struktur. Porenbetonwände erfahren auf Grund ihres extrem geringen Wärmedurchgangs im Brandzustand nur unwesentliche Formänderungen und bleiben dementsprechend gas- und rauchdicht. Keine relevanten Änderungen Mit der DIN EN 1996-1-2 inklusive nationalem Anhang und der neuen DIN 4102-4 wird der Stand der alten DIN 4102-4 in Verbindung mit der DIN 1053-1 für Mauerwerk in die neue Normengeneration überführt. Das Bemessungsergebnis erfährt dabei keine relevante Änderung. Deutlich wird, dass die heiße Bemessung von Porenbetonmauerwerk aufgrund der Einordnung als nicht brennbarer Baustoff nach Eurocode 6 einfach und wie bisher ohne Mehraufwand über Tabellenwerte erfolgen kann. Ergänzende Hinweise, vor allem zu brandschutztechnischen Anschlussdetails, liefert die neue DIN 4102-4. Literatur:[1] DIN EN 1996-1-2: 2011-04 Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten – Teil 1 - 2: Allgemeine Regeln - Tragwerksbemessung für den Brandfall; deutsche Fassung EN 1996-1-2 [2] DIN EN 1996-1-2/NA: 2013-06 National festgelegte Parameter - Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten – Teil 1-2/NA: Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall [3] DIN 4102-4: 2016-05: Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile [4] DIN EN 771-4: 2015-11 Festlegungen für Mauersteine – Teil 4: Porenbetonsteine; Deutsche Fassung EN 771-4 [5] DIN 20000-404: 2015-12 Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 404: Regeln für die Verwendung von Porenbetonsteinen nach DIN EN 771-4 Autor:Dipl.-Ing. Georg Flassenberg, Leiter Technik und Normung beim Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. und Geschäftsführer des EAACA, des europäischen Verbandes der Porenbetonindustrie Technische Publikation „Brandschutz mit Porenbetonmauerwerk“ als PDF ansehen

Wohnungseinbrüche sind in Deutschland auf Rekordhoch, auch wenn laut Kriminalstatistik (BKA, April 2017) die Zahl der angezeigten Fälle in Deutschland erstmals nach 10 Jahren zurückgegangen ist. Danach sanken Wohnungseinbruchdiebstähle 2016 im Vergleich zu 2015 von 170.000 auf ca. 151.000. Diese immer noch sehr hohen Einbruchzahlen in Wohnbauten verunsichern sowohl Immobilienbesitzer als auch Mieter – der Einbau von Sicherungstechnik wie Einbruch- und Überfallmeldeanlagen sowie von Nachrüstsystemen für Fenster und Eingangstüren nimmt stetig zu. Für Bauherren und Investoren von Wohnimmobilien wird neben sicherungstechnischen Maßnahmen der Einbau von einbruchhemmenden Außenbauteilen wie Hauseingangs- und Wohnungstüren, Fenster, Rollläden und Wandbaukonstruktionen immer häufiger zur Voraussetzung bei der Planung und Bauausführung. Wissenschaftliche Testergebnisse zeigen, dass massives Mauerwerk aus Porenbeton solche Anforderungen erfüllt. Fenster und Türen werden bereits seit vielen Jahren hinsichtlich ihres Einbruchswiderstandes selbst und im eingebauten Zustand geprüft. Seit September 2011 gilt dafür die Norm DIN EN 1627 „Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse – Einbruchhemmung – Anforderungen und Klassifizierung“ inklusive des Nationalen Anhangs. Darin sind in der Tabelle NA.3 „Zuordnung der Widerstandsklassen von einbruchhemmenden Bauteilen zu Porenbetonwänden“ auch Aussagen zum Mauerwerk aus Porenbeton enthalten. Tabelle 1: Zuordnung der Widerstandsklassen von einbruchhemmenden Bauteilen zu Porenbetonwänden Wand aus Porenbeton Widerstandsklasse  Nenndicke  Druckfestigkeit der Steine  Ausführung  RC1  ≥ 170 mm  ≥ 4 N/mm2 (PP4)  Dünnbettmörtel  RC2  ≥ 170 mm  ≥ 4 N/mm2 (PP4)  Dünnbettmörtel  RC3  ≥ 240 mm  ≥ 4 N/mm2 (PP4)  Dünnbettmörtel  Porenbetonmauerwerk wird üblicherweise aus Plansteinen oder Planelementen in den Festigkeitsklassen 2, 4 und 6 erstellt. Aufgrund der Anforderungen im Wärmeschutz gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) im Außenwandbereich kommen dabei oftmals Porenbetonsteine der Festigkeitsklasse 2 zum Einsatz, die in der DIN EN 1627 hinsichtlich der einbruchhemmenden Eigenschaften nicht klassifiziert sind. Um hier Klarheit zu schaffen, haben die im Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. zusammengeschlossenen Hersteller bereits vor einigen Jahren Prüfungen zu einbruchhemmenden Eigenschaften von Porenbetonmauerwerk beim Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim in Auftrag gegeben. Die Versuchsergebnisse sind positiv: Sie erlauben eine Einstufung dieser Wände in die Klassen WK 2 und WK 3 (Tabelle 2). Tabelle 2: Zuordnung der Widerstandsklassen von einbruchhemmenden Bauteilen zu Porenbetonwänden aufgrund ergänzender Versuche Wand aus Porenbeton Widerstandsklasse Nenndicke Druckfestigkeits- / Rohdichteklasse der Steine Ausführung WK 2a) / RC2 ≥ 240 mm PP2-0,35 Dünnbettmörtel WK 3b) / RC3 ≥ 365 mm PP2-0,35 Dünnbettmörtel a) PB 214 25057 des ift Rosenheim vom 09.07.2007b) PB 211 42897 des ift Rosenheim vom 26.05.2010Die Prüfberichte können beim Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. abgefordert werden. Die DIN EN 1627 enthält ebenfalls eine Korrelationstabelle (Tabelle 3), die eine vergleichende Einstufung der alten WK-Klassen in die neuen RC-Klassen erlaubt. Mauerwerk aus Porenbeton ist somit überall dort auch bestens einsetzbar, wo eine klassifizierte Einbruchhemmung verlangt wird. Tabelle 3: Korrelationstabelle mit Zuordnung der Widerstandsklassen Widerstandsklasse des Bauteils nach DIN EN 1627:2011-08 Widerstandsklasse des Bauteils nach DIN V ENV 1627:1999-04 RC 1 N ---a) RC 2 N WK 2b) RC 2 WK 2 RC 3 WK 3 RC 4 WK 4 RC 5 WK 5 RC 6 WK 2c) a)  Keine Zuordnung möglich, da Prüfanforderungen erhöht wurden.b)  Widerstandsklasse WK 2 ist grundsätzlich für die Korrelation der Widerstandsklasse RC 2 N geeignet; die Verglasung kann jedoch frei vereinbart werdenc)  Zusatzprüfung mit dem Spalthammer nach DIN EN 1630:2011-08. Porenbeton erfüllt die Anforderung für einbruchhemmende Bauteile: geprüfte Wand WK 3 mit einem einbruchhemmenden Fenster im Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim.    Abbildung 1: Statischer Versuch während des Tests   Abbildung 2: Dynamischer Versuch während des Tests Fotos: ift Rosenheim (Prüfbericht PB 21142897 26.05.2010)  Technische Publikation „Einbruchsicherheit mit Porenbetonmauerwerk“ als PDF ansehen

Der Eurocode 6 (EC 6) „Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten“ ist jetzt deutschlandweit als alleinige Bemessungsregel für Mauerwerk anzuwenden. Nach der allgemeinen bauaufsichtlichen Einführung durch die Fachkommission Bautechnik 2015 haben alle Bundesländer die Regelungen in ihre Landeslisten integriert. Seit April 2011 lagen alle nationalen Fassungen des Eurocode 6 vor. Die Veröffentlichung der Nationalen Anhänge zu den jeweiligen Teilen wurde mit den A2-Änderungen zu Teil 1-1 und Teil 3 im Herbst 2014 abgeschlossen. Das in Deutschland bewährte vereinfachte Bemessungsverfahren wurde mit aufgenommen. Abbildung 1: Übersicht DIN EN 1996 + NA DIN EN 1996: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten DIN EN 1996-1-1: Allgemeine Regeln für bewehrtes und unbewehrtes Mauerwerk (genaueres Nachweisverfahren) DIN EN 1996-1-2: Allgemeine Regeln − Tragwerksbemessung im Brandfall DIN EN 1996-2: Planung, Auswahl der Baustoffe und Ausführung von Mauerwerk DIN EN 1996-3: Vereinfachte Berechnungsmethode für unbewehrte Mauerwerksbauten Nationale Anhänge (NA) Der Teil 3 mit seinen vereinfachten Berechnungsmethoden wurde vor allem auf Wunsch Deutschlands in den EC 6 integriert. Damit wurde in Anlehnung an das bewährte vereinfachte Verfahren nach DIN 1053-1 gesichert, dass auch bei Anwendung des Eurocodes der statische Nachweis eines Großteils aller im Mauerwerksbau auftretenden Problemstellungen – so auch für Porenbetonmauerwerk – innerhalb kürzester Zeit und ohne großen Aufwand weiterhin möglich ist. Der Anwendungsbereich für das vereinfachte Nachweisverfahren von DIN EN 1996-3/NA ist in Tabelle 1 definiert. Darüber hinaus sind die nachfolgenden Anwendungsgrenzen einzuhalten: Die Gebäudehöhe über Gelände darf höchstens hm ≤ 20 m betragen. Als Gebäudehöhe darf bei geneigten Dächern das Mittel von First- und Traufhöhe angenommen werden. Die maximale Wandschlankheit ist auf λ = hef/t ≤ 27 begrenzt. Die Deckenauflagertiefe a muss mindestens die halbe Wanddicke (t/2), jedoch mehr als 100 mm betragen. Bei einer Wanddicke t = 36,5 cm darf die Mindestdeckenauflagertiefe auf 0,45 · t reduziert werden. Das Überbindemaß lol nach DIN EN 1996-1-1 muss mindestens 0,4 hu (hu = Steinhöhe) und mindestens 45 mm betragen. Bei Elementmauerwerk ist ein Überbindemaß lol ≥ 0,2 · hu zulässig, muss aber mindestens 125 mm betragen. Tabelle 1: Anwendungsbereich für das vereinfachte Nachweisverfahren nach DIN EN 1996-3/NA  Bauteil      Voraussetzungen Wanddicketin mm  Lichte Wandhöhehin m   Aufliegende Decke  Stützweite Ifin m  Nutzlast qka)in kN/m2 TragendeInnenwände  ≥ 115   ≤ 2,75    ≤ 6,00    ≤ 5  < 240  ≥ 240  --- TragendeAußenwändeundzweischaligeHaustrennwände  ≥ 115b) ≤ 2,75 ≤ 6,00 ≤ 3  < 150b)  ≥ 150c)  < 175c) ≥ 175 ≤ 5 < 240 ≥ 240 ≤ 12 · t a) Einschließlich Zuschlag für nicht tragende innere Trennwände.b) Als einschalige Außenwand nur bei eingeschossigen Garagen und vergleichbaren Bauwerken, die nicht zum dauernden Aufenthalt von Menschen vorgesehen sind. Als Tragschale zweischaliger Außenwände und bei zweischaligen Haustrennwänden bis maximal zwei Vollgeschosse zuzüglich ausgebautes Dachgeschoss; aussteifende Querwände im Abstand ≤ 4,50 m bzw. Randabstand von einer Öffnung ≤ 2,00 m.c) Bei charakteristischen Mauerwerksdruckfestigkeiten fk < 1,8 kN/m2 gilt zusätzlich Fußnote b. Porenbetonsteine – Plansteine und Planelemente – sind in der harmonisierten europäischen Baustoffnorm DIN EN 771-4 enthalten. Wie bei anderen Baustoffnormen ist für die Anwendung dieser in Deutschland noch die DIN 20000-404 zu beachten. Darin sind die Festigkeits-/Rohdichtekombinationen und ihre Zuordnung zu den Steindruckfestigkeitsklassen geregelt, die dann für die Ermittlung der charakteristischen Mauerwerksdruckfestigkeit nach EC 6 gemäß Tabelle 2 benötigt werden. Ausgenommen hiervon sind derzeit noch die Kombinationen PP4-0,5 und PP6-0,6, die über Zulassungsbescheide geregelt sind, aber genauso wie anderes Porenbetonmauerwerk nach EC 6 bemessen werden können. Tabelle 2: Charakteristische Mauerwerksdruckfestigkeit fk in N/mm² für Einsteinmauerwerk aus Porenbetonsteinen mit Dünnbettmörtel nach Tab. NA.D.9 der DIN EN 1996-3/NA Steindruckfestigkeitsklasse Mauerwerksdruckfestigkeitfk in N/mm2 2 1,8 4 3,0 6 4,1 8 5,1 Tafeln für effiziente Bemessung als Download Um Mauerwerksbauteile aus Porenbeton effizient berechnen zu können, wurden im Auftrag des Bundesverbandes Porenbetonindustrie e.V. für Planer und Architekten Bemessungstafeln von Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner, TU Darmstadt, erarbeitet (Stellungnahme Az 15 0177 vom 01.11.2015) [1]. Diese können – untergliedert nach den jeweiligen Steindruckfestigkeitsklassen – auf der Website des Bundesverbandes unter der Rubrik „BAUPLANUNG & BAUKONSTRUKTION - BEMESSUNG“ heruntergeladen werden. Eine einfache und effiziente Bemessung von Porenbetonmauerwerk ist damit gewährleistet. In den Bemessungstafeln werden auf Grundlage des vereinfachten Nachweisverfahrens ermittelte Tragfähigkeitswerte für zweiseitig gehaltene Mauerwerkswände aus Porenbetonsteinen (t = 11,5 cm; 15,0 cm; 17,5 cm; 20,0 cm; 24,0 cm; 30,0 cm; 36,5 cm; 42,5 cm; 48,0 cm) angegeben. Da am Markt jede Steindruckfestigkeitsklasse in verschiedenen Rohdichteklassen vorhanden ist, wird auf der sicheren Seite liegend jeweils pro Steindruckfestigkeitsklasse die größte vorhandene Rohdichteklasse verwendet und die entsprechende Wichte des Mauerwerks nach DIN EN 1991-1-1/NA angesetzt. Für das Eigengewicht wird ein Teilsicherheitsbeiwert von γG = 1,35 festgelegt. Darüber hinaus stehen Beispielbemessungen für alle relevanten Bauteile im Porenbeton-BERICHT 14 „Mauerwerk aus Porenbeton – Beispiele zur Bemessung nach Eurocode 6“ zur Verfügung [2]. Dieser kann ebenfalls unter der gleichen Rubrik der Website des Bundesverbandes heruntergeladen werden. Die Beispielbemessungen der Mauerwerkskonstruktionen entstammen bereits ausgeführten Bauvorhaben. Dem üblichen Berechnungsalgorithmus folgend, ist jeder Bemessungsschritt mit einem Verweis auf die zugehörigen Abschnitte der DIN EN 1996 und die verbundenen Nationalen Anhänge versehen. Dabei haben die Autoren – Prof. Dr.-Ing. Wolfram Jäger und Dr.-Ing. Frank Steinigen – Bemessungen für in Verbindung mit gemauerten Konstruktionen erforderliche Stahlbetonbalken nicht ausgeklammert und auch für diese die Anwendung der Stahlbetonnorm DIN EN 1992 (EC 2) erläutert. Umstellung bei der Mauerwerksbemessung vollzogen Die Umstellung bei der Mauerwerksbemessung von der deutschen auf die europäische Normung ist durch die bauaufsichtliche Einführung des EC 6 in allen Bundesländern vollzogen. Durch das Beibehalten eines vereinfachten Nachweisverfahrens und das Erarbeiten von Bemessungshilfen ist der statische Nachweis von Bauteilen aus Porenbetonmauerwerk weiterhin effizient möglich. Literatur:[1] Graubner, C.-A.: Tragfähigkeitstafeln für die Bemessung von Außen- und Innenwänden aus Porenbetonsteinen der Steindruckfestigkeitsklassen 2 bis 8 nach dem vereinfachten Nachweisverfahren nach DIN EN 1996-3/NA; Stellungnahme Az 15 0177 vom 01.11.2015 [2] Jäger, W.; Steinigen, F.: Porenbeton-BERICHT 14 „Mauerwerk aus Porenbeton – Beispiele zur Bemessung nach Eurocode 6“; 6. überarbeitete Auflage 2014 [3] DIN EN 771-4: 2015-11: Festlegungen für Mauersteine – Teil 4: Porenbetonsteine; Deutsche Fassung EN 771-4: 2011 + A1: 2015 [4] DIN 20000-404: 2015-12: Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 404: Regeln für die Verwendung von Porenbetonsteinen nach DIN EN 771-4: 2011-07 [5] DIN EN 1996: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten, Teile 1-1, 2 und 3 in Verbindung mit den jeweiligen Nationalen Anhängen Autor:Dipl.-Ing. Georg Flassenberg, Leiter Technik und Normung beim Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. und Geschäftsführer des EAACA, des europäischen Verbandes der Porenbetonindustrie Technische Publikation „Bemessung von Porenbetonmauerwerk“ als PDF ansehen

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Wärmeschutz mit Mauerwerk aus Porenbeton

Um ein wohngesundes Raumklima und einen dauerhaften Schutz der Baukonstruktion gegen witterungsbedingte Feuchteeinwirkungen sicherzustellen, werden hinsichtlich des Mindestwärmeschutzes im Winter in DIN 4108-2 wärmetechnische und konstruktive Anforderungen an Bauteilflächen und wärmebrückengefährdete Bereiche gestellt. Werden die in der Norm genannten Mindestanforderungen erfüllt, kann davon ausgegangen werden, dass es weder auf Bauteilflächen noch an Wärmebrücken zu einer Tauwasser- oder Schimmelpilzbildung auf der raumseitigen Oberfläche kommt. Voraussetzung ist, dass die betreffenden Räume ausreichend beheizt und belüftet werden. Ebenso darf die Luftzirkulation an Wandoberflächen nicht behindert werden. Mit allen üblichen Wandkonstruktionen aus Porenbetonmauerwerk werden die Mindestanforderungen an den winterlichen Wärmeschutz eingehalten. Die wesentlichen baulichen Anforderungen an einen energiesparenden Wärmeschutz für zu errichtende Gebäude und für den Gebäudebestand sind im Gebäudeenergiegesetz festgeschrieben. Wesentlich ist dabei auch die zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Änderung, dass zu errichtende Wohngebäude energetisch so auszuführen sind, dass der auf die Gebäudenutzflache bezogene Jahres-Primärenergiebedarf das 0,55-fache des Jahres-Primärenergiebedarfs eines Referenzgebäudes nach GEG nicht überschreitet. Mit seinen hervorragenden wärmetechnischen Eigenschaften erweist sich Porenbeton – auch hinsichtlich der Anforderungen nach dem GEG – als Baustoff, der den anspruchsvollen Klimaschutzzielen gewachsen ist. Porenbeton weist als Massivbaustoff in den Rohdichteklassen 0,30, 0,35 und 0,40 eine Wärmeleitfähigkeit ab 0,08 W/(m·K) auf. Eine monolithische, innen und außen verputzte Wandkonstruktion aus Porenbeton bietet mit einer Mauerwerksdicke von 36,5 cm einen Wärmedurchgangskoeffizienten U = 0,21 W/(m²·K) und mit einer Mauerwerksdicke von 42,5 cm einen Wärmedurchgangskoeffizienten U = 0,18 W/(m²·K). Im Außenwandbereich können damit die Anforderungen des aktuell gültigen Gebäudeenergiegesetzes ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen erfüllt werden. Weitere Wärmedurchgangskoeffizienten U von monolithischen (einschaligen) Außenwänden aus Porenbetonmauerwerk sowie von zweischaligen Außenwänden aus Porenbetonmauerwerk mit Wärmedämmung und Vormauerschale können den Tabellen 1 und 2 entnommen werden. Der homogene Wandaufbau erlaubt nahezu wärmebrückenfreie Konstruktionen. Eine verputzte einschalige Wand aus Porenbeton gilt ohne Zusatzmaßnahmen als luftdicht im Sinne des Gebäudeenergiegesetzes. Was beim Wärmeschutznachweis von Wandkonstruktionen aus Porenbetonmauerwerk nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu beachten ist, beschreibt ausführlich der Porenbeton-Bericht 29 „Wärmeschutz mit Porenbeton“ vom Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. Porenbeton-BERICHT 29, 46 Seiten, 4,6 MB als PDF ansehen

Mit dem „Porenbeton Wärmebrückenkatalog“ bietet das Online-Tool des Bundesverbandes Porenbetonindustrie e.V. eine wichtige Planungshilfe für die Berücksichtigung von Wärmebrücken im Rahmen des energetischen Nachweises gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Gebäuden mit Wandkonstruktionen aus Porenbetonmauerwerk. Der Wärmebrückenkatalog beinhaltet die wichtigsten Wärmebrücken bei Wandkonstruktionen aus Porenbetonmauerwerk und ermöglicht, diese im Rahmen des energetischen Nachweises von Gebäuden nach GEG detailliert zu berücksichtigen. Denn für alle Wärmebrückendetails wurden die längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten Ψ gemäß DIN 4108 Beiblatt 2 und auf Grundlage der DIN EN ISO 10211 berechnet. Im Wärmebrückenkatalog sind folgende Wärmebrückendetails enthalten und als Gesamt- und Einzeldetail-PDF zum Download hinterlegt: Einschalige Außenwand aus Porenbetonmauerwerk Zweischalige Außenwand aus Porenbetonmauerwerk Innenwand aus Porenbetonmauerwerk Zweischalige Haustrennwand aus Porenbetonmauerwerk Link zum Porenbeton Wärmebrückenkatalog Hinweis: Sie werden auf die Website https://webtool.bv-porenbeton.de weitergeleitet.

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Schallschutz mit Mauerwerk aus Porenbeton

Schallschutz hat für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen, die sich in Gebäuden aufhalten, große Bedeutung. Hervorzuheben ist der Schallschutz im Wohnungsbau, denn Wohnraum dient zur Entspannung und zum Ausruhen. Außerdem soll die Privatsphäre des eigenen Wohnbereiches gegenüber den Nachbarn abgeschirmt und somit geschützt werden. Die bauordnungsrechtlich nachzuweisenden Mindestanforderungen an den Schallschutz in Wohngebäuden sind in DIN 4109-1 geregelt (Tabelle 1). Die kennzeichnenden Größen sind für die Luftschalldämmung das bewertete Schalldämm-Maß R'w (Wände und Decken) bzw. Rw (Türen) sowie für den Trittschallschutz der bewertete Norm-Trittschallpegel L'n,w. Für Wohnungen, die auch in ihrer sonstigen Ausstattung weitergehende Komfortansprüche erfüllen sollen, können Empfehlungen für einen erhöhten Schallschutz nach DIN SPEC 91314 herangezogen werden (Tabelle 1). Tabelle 1: Anforderungen an den Schallschutz im Wohnungsbau – Mindestanforderungen nach DIN 4109-1 und Empfehlungen für einen erhöhten Schallschutz nach DIN SPEC 91314 Gebäude   DIN 4109-1 DIN SPEC 91314 Luftschalldämmung R'w,erf , RwdB R'w,erf , RwdB MFH Wohnungstrennwände ≥ 53  ≥ 55 Treppenhauswände ≥ 53  ≥ 55 Wohnungstrenndecken ≥ 54  ≥ 56 Türen, die von Hausfluren oder Treppenräumen in geschlossene Flure von Wohnungen führen ≥ 27  ≥ 32 Türen, die von Hausfluren oder Treppenräumen unmittelbar in Aufenthaltsräume führen ≥ 37  ≥ 42 EFH-RHEFH-DH Haustrennwände zwischen fremden Aufenthaltsräumen, unter denen mindestens ein Geschoss vorhanden ist ≥ 62 ≥ 67 Haustrennwände im untersten Geschoss ≥ 59 ≥ 62 Trittschalldämmung L'n,w,zuldB L'n,w,zuldB MFH  Wohnungstrenndecken ≤ 50 ≤ 46  Decken zu Treppenhäusern ≤ 50 ≤ 46  Decken von Balkonen, Loggien und Terrassen über Wohnungen ≤ 50 ≤ 49   Decken unter Laubengängen ≤ 53 EFH  Decken ≤ 41 ≤ 38  Treppen ≤ 46  Bodenplatte auf Erdreich bzw. Decke über Kellergeschoss ≤ 46 ≤ 41 Die schalltechnische Qualität eines einschaligen massiven Bauteils, z. B. einer monolithischen Mauerwerkswand aus Porenbeton, ist abhängig von der flächenbezogenen Masse m‘. Die zur Ermittlung des bewerteten Schalldämm-Maßes Rs,w des trennenden Massivbauteils erforderliche flächenbezogene Masse m' wird gemäß DIN 4109-32 unter Berücksichtigung der Schichtdicke d des Baustoffs und seiner Rohdichte ρ berechnet. Die Darstellung der dabei ermittelten Ergebnisse (Abbildung 1) bestätigt das Ergebnis von Untersuchungen in Prüfständen, die ergeben haben, dass Mauerwerkswände aus Porenbeton um etwa 2 bis 4 dB besser bewertet werden können als andere Mauerwerkswände mit gleicher flächenbezogener Masse. Die Ursache dieses schalltechnisch günstigeren Verhaltens ist die sogenannte innere Dämpfung. Dabei wird in Porenbetonwänden im Vergleich zu anderen Wänden ein größerer Teil der Schallenergie in Wärmeenergie umgewandelt. Abbildung 1: Bewertetes Bau-Schalldämm-Maß Rw einschaliger massiver Wände in Abhängigkeit von der flächenbezogenen Masse m' nach DIN 4109-32 Was bei der Schallschutzbemessung von Mauerwerksbauteilen aus Porenbeton zu beachten ist, stellt ausführlich das Kapitel „Schall“ des Porenbeton-Handbuches vom Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. dar. Porenbeton-Handbuch, 7. Auflage 2018 - Kapitel 7 „Schall“ als PDF ansehen

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Brandschutz mit Mauerwerk aus Porenbeton

Baustoffe und Bauteile werden nach europäischen und deutschen Regelungen brandschutztechnisch unterteilt. Die deutsche Klassifizierung nach der sogenannten Restnorm DIN 4102 und das europäische Klassifizierungssystem nach DIN EN 13501 sind Grundlage für den Nachweis des Brandverhaltens von Baustoffen und Bauteilen. Nach DIN 4102-1 wird das Brandverhalten von Baustoffen in Abhängigkeit von der Brennbarkeit in Baustoffklasse A (nicht brennbar) und Baustoffklasse B (brennbar) mit Unterklassen eingeteilt (Tabelle 1). Die allgemeine Anforderung der Norm ist, dass bei Baustoffklasse A1 auf Grund modellhafter Brandprüfungen bei einem fortentwickelten, teilweise vollentwickelten Brand die Wärmeabgabe der Baustoffe unbedenklich sein muss und entzündbare Gase nicht frei werden dürfen. Porenbeton ist ein mineralischer Baustoff, der keine brennbaren Bestandteile enthält und somit gemäß DIN 4102-1 und DIN EN 13501-1 der höchsten Baustoffklasse A1 „nicht brennbar“ zugeordnet ist. Tabelle 1: Baustoffklassen gemäß DIN 4102-1 und bauaufsichtliche Benennungen Baustoffklasse Bauaufsichtliche Benennung Beispiele A Nicht brennbare Baustoffe A1 Ohne brennbare Bestandteile Erden, Gips, Mörtel, Beton, Porenbeton, Steine und Bauplatten aus mineralischen Bestandteilen, Mineralfaser, Ziegel, Glas A2 Mit geringen Anteilen an brennbaren Bestandteilen Gipskartonplatten mit geschlossener Oberfläche, Leichtbeton mit Polystyrolzuschlag B Brennbare Baustoffe B1 Schwer entflammbare Baustoffe Holzwolle-Leichtbauplatten, Gipskartonplatten mit gelochter Oberfläche, Kunstharzputze B2 Normal entflammbare Baustoffe Holz, genormte Holzwerkstoffe, bestimmte kunststoffbeschichtete dekorative Flachpressplatten oder Holzfaserplatten B3 Leicht entflammbare Baustoffe Holz unter 2 mm Dicke, Holzwolle, Papier, unbehandelte Polystyrol-Hartschaumplatten Für die Sicherheit eines Bauwerks im Brandfall ist nicht nur die Brennbarkeit der Baustoffe, sondern insbesondere die Feuerwiderstandsdauer der Bauteile maßgebend. Sie ist definiert als die Mindestdauer in Minuten (Feuerwiderstandsklasse), während derer dieses Bauteil bei einer Normbrandprüfung bestimmten Anforderungen standhält. Je nach Ausführung der Wandbaukonstruktion bzw. des Bauteils – tragend oder nicht tragend, raumabschließend oder nicht raumabschließend – ist Porenbeton für alle Feuerwiderstandsklassen von F 30 bis F 180 einsetzbar. Bereits eine 7,5 cm starke, unverputzte Innenwand aus Porenbeton erfüllt die Anforderungen an die Feuerwiderstandsklasse F 90. Für die Klassifizierung nach der europäischen Brandschutznorm DIN EN 13501 sind bei der Brandschutzbemessung die Eigenschaften Tragfähigkeit (R), Raumabschluss (E) und Wärmedurchgang (I) – sowie bei zusätzlichen Anforderungen der Strahlungsdurchtritt (W) und die mechanische Stoßfestigkeit (M) – maßgebend. Tabelle 2: Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen gemäß DIN 4102-2 und bauaufsichtliche Benennungen Bauaufsichliche Benennung Einstufung gemäß DIN 4102-2 Feuerwiderstandsklasse Kurzbezeichnung Feuerhemmend F 30 F 30-B1) Feuerhemmend und ausnicht brennbaren Stoffen F 30 und aus nicht brennbaren Stoffen F 30-A1) Hoch feuerhemmend F 60 und in den wesentlichen Teilen aus nicht brennbaren Baustoffen F 60-AB2) F 60 und aus nicht brennbaren Baustoffen F 60-A2) Feuerbeständig F 90 und in den wesentlichen Teilen aus nicht brennbaren Baustoffen F 60-AB3)4) Feuerbeständig und aus nicht brennbaren Stoffen F 90 und aus nicht brennbaren Baustoffen F 90-A3)4) 1) bei nicht tragenden Außenwänden auch W 30 zulässig2) bei nicht tragenden Außenwänden auch W 60 zulässig3) bei nicht tragenden Außenwänden auch W 90 zulässig4) nach bestimmten bauaufsichtlichen Verwendungsvorschriften einiger Bundesländer auch F 120 erforderlich Tabelle 3: Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen gemäß DIN EN 13501-2 und bauaufsichtliche Benennungen BauaufsichtlicheBenennung Bauteil Tragende Bauteile Nicht tragendeTrennwände  Nicht tragendeAußenwände  Doppelböden  Selbstständige Unterdecken   ohneRaumabschluss mitRaumabschluss Feuerhemmend R 30 REI 30  EI 30  E 30 (i → o) undE 30-ef (i ← o)  REI 30  EI 30 (a ↔ b) Hoch feuerhemmend R 60 REI 60  EI 60  E 60 (i → o) undE 60-ef (i ← o)  –  EI 60 (a ↔ b) Feuerbeständig R 90 REI 90  EI 90  E 90 (i → o) undE 90-ef (i ← o)  –  EI 90 (a ↔ b) Feuerwiderstandsfähigkeit 120 min R 120 REI 120  –  –  –  – Brandwand – REI 90-M  EI 90-M  –  –  – Was bei der Brandschutzbemessung von Mauerwerksbauteilen aus Porenbeton zu beachten ist, stellt ausführlich das Kapitel „Brand“ des Porenbeton-Handbuches vom Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. dar. Porenbeton-Handbuch, 7. Auflage 2018 - Kapitel 8 „Brand“ als PDF ansehen

Der Porenbeton-BERICHT 25 „Brandschutz mit Porenbeton“, herausgegeben vom Bundesverband Porenbetonindustrie e.V., veranschaulicht ausführlich die brandschutztechnische Bemessung aller Bauteile aus Porenbeton. Er beschreibt einleitend die brandschutztechnischen Materialeigenschaften des Baustoffs Porenbeton und seine thermischen Eigenschaften bei Raumtemperatur und unter Hochtemperaturbeanspruchung. Erläutert werden alle Brandschutzanforderungen nach bauaufsichtlichen Verwendungsvorschriften sowie die grundsätzlichen brandschutztechnischen Anforderungen gemäß europäischen Richtlinien und Normen, auf deren Grundlage die Klassifizierung von Porenbeton und Bauteilen aus Porenbeton erfolgt. Der hervorragende bauliche Brandschutz von Wandbauteilen aus Porenbetonmauerwerk – auch unter Beachtung der relevanten Anschlüsse und Fugen – wird detailliert dargestellt. Die Ausführung von Feuerschutzabschlüssen wie Feuerschutztüren und -tore in Wänden aus Porenbetonmauerwerk sowie Versicherungstechnische Betrachtungen und die Vorteile beim Einsatz von Porenbeton bei Komplextrennwänden werden ebenso aufgezeigt. Der Porenbeton-BERICHT 25 steht kostenlos als Download-PDF zur Verfügung, als Printversion kann er gegen eine Schutzgebühr von 6,00 € inkl. Versandgebühr beim Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. bestellt werden. Bestellformular Publikationen Porenbeton-BERICHT 25, 57 Seiten, 2,1 MB als PDF ansehen

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